Seit Jahren hadere ich mit mir selbst:
Schaffe ich Arbeitsplätze oder schaffen die am Ende mich?
Die ersten 8-12 Mitarbeiter sind die schwierigste Hürde, heißt es. Da arbeitet der Unternehmer noch im Unternehmen. Damit aber das Unternehmen wächst, muss er vorwiegend bis ausschließlich am Unternehmen arbeiten, aber das ist ja genau der Knackpunkt.
Seit 2010 besuche ich pro Jahr im Schnitt 2-6 Seminare zu den Themen Management, Marketing und Führung, Rhetorik, Mitarbeitermotivation, Kapitalbildung, Vertrieb, Empfehlungsmarketing und vielem mehr. Das ist inzwischen auch mit Abstand mein teuerstes “Hobby”.
Gut, ich habe Mitarbeiter und die sind mein teuerstes Gut. Aber den Sprung über die 8-12’er Marke sehe ich für mich momentan noch nicht.
Als Ergebnis daraus habe ich mich vor einigen Monaten entschlossen, erst einmal mit Mitarbeitern zu beginnen, die sich nicht gewerkschaftlich organisieren, keine speziellen Ansprüche haben, keine Betriebsratsversammlungen einberufen oder auf die Frauenquote pochen – schlichtweg: willige Sklaven!
Nun wurde die Sklaverei aber abgeschafft – habe ich zumindest gelesen. Wen kann ich also für mich arbeiten lassen, ohne mich strafbar zu machen und trotzdem alle Vorteile zu geniessen?
Ich lasse mein Geld einfach für mich arbeiten!
Das klingt erstmal sehr einfach gestrickt, aber ist es im Endeffekt ja auch. Der Clou dabei ist, Methoden/Programme zu finden, die es dem Geld ermöglichen, für mich zu arbeiten, ohne dabei zu hohe Risiken einzugehen, auf das falsche Pferd zu setzen, sich zu verzetteln oder Ähnliches.
Das läuft auch recht gut – für mich!
Verstehen Sie es als Tagebuch, als Erfahrungsbericht. Denn immerhin sprechen wir hier von Geld. Und bei Geld hört bekanntermassen die Freundschaft auf. Ich sehe es auch eher wie Mario Adorf:
Mit Geld spielt man nicht!
Aber warum soll ich Sklave meines Geldes sein, wenn es lediglich als Mittel zum Zweck erfunden wurde?
JA – Geld ist Mittel zum Zweck. Es hat nur die stinkenden Stockfische abgelöst, hat den Tausch “Kühe gegen Brennholz” deutlich vereinfacht. Und die hübschen Muscheln brechen zu leicht beim Umgraben in Dagoberts Keller. Mich machen weder Kühe noch Brennholz, Stockfische oder Muscheln glücklich. Warum sollte es bei Geld anders sein. Aber eines ist klar:
Ohne Geld fällt das Glücklichsein recht schwer!
Erst recht mit Frau und Kindern. Ohne Geld gibt’s nichts zu Essen und Hunger kann verdammt wehtun! Ohne Geld gibt’s kein Dach über’m Kopf und im Winter wird’s verdammt kalt. Kurzum: Geld macht nicht glücklich, aber mit Geld kann man definitiv glücklicher werden als ohne!
Darum breche ich mit meinen Traditionen:
Über Geld spricht man aber nicht!
und thematisiere es stattdessen genauso, wie meine Familie, meine Arbeit, meine Interessen. Und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Ich arbeite daran, meine Geldströme von meiner Tätigkeit weitgehend zu trennen. Ich arbeite ohnehin schon das, was mir Spaß macht und in dem Umfang, der mir Spaß macht. Es gibt aber noch so verdammt viel zu tun, so verdammt viele interessante Sachen, die ich machen möchte. Darum verschaffe ich mir mit der Trennung des money-in von meiner Arbeit die Freiheit, die ich brauche, einfach das tun zu können, was ich will, wann ich es will und in welchem Umfang ich das will.
Denken Sie mal über meine Zeilen nach!
Ganz ehrlich.
Herzlichst,
Ihr Hansjörg G. Henker