Werbemarkt

Ohne Werbung wäre ich heute Millionär.
— John Paul Getty —

Internet ist mit Werbung eng verknüpft.
Das weiß eigentlich Jeder!
Doch warum ist das so?

Das Internet gehört Niemandem und ist (daher) grundsätzlich kostenfrei – so wie das Fernsehn der privaten Fernsehsender auch.
Aber die Technik, die das Internet ausmacht, ist dagegen keinesweg kostenfrei. Wir haben da teure Hochgeschwindigkeitsdatennetze, die riesige Datenmengen verbinden, auf die Unmengen an Nutzern gleichzeitig zugreifen. Wir haben Webcams, die Bilder vom Wetter, von Sehenswürdigkeiten und sogar Haustieren aus allen Winkeln dieser Welt ins Internet bringen. Wir haben Nachrichtenarchive in über 280 verschiedenen Sprachen, Wissenssammlungen aus unzähligen Forschungsgebieten und nicht zu vergessen: Natürlich auch den großen Sensationsbericht der jüngsten Kaffeefahrt von Omma Kasulke. Alles frei, alles kostenlos, aber alles sehr teuer anzufertigen und darüber hinaus auch 24 Stunden pro Tag, 365 Tage im Jahr für über 7 Milliarden Menschen parat zu halten.
Kurzum, die Werbung macht’s möglich.

Quantity for Quality!

Werbung ist teuer.
Das weiß Jeder, der mal eine Anzeige in der Zeitung schalten wollte. Werbung im Internet – nunja, vergleichsweise mit den realen Produktionskosten ist die Werbung doch recht teuer. Doch während man bei Printwerbung nur schätzen kann, wieviele Leute diese wie lang gesehen haben, kann man im Internet recht genau messen, wer wann was und in welchem Zusammenhang gesehen hat.

Und so haben sich verschiedene Systeme etabliert, die Werbung vom Werbetreibenden zum Consumer bringen. Und damit alle etwas daran verdienen – also auch die Betreiber von Hochgeschwindigkeitsservern, die Anbieter der dicken Datenleitungen bis hin zu den Leuten, die die Webseiten zur Verfügung stellen, auf denen anschließend die Werbung aufpoppt – hat sich auch ein Markt erschlossen, der an der Werbung mitverdienen lässt.

Da gibt es geschlossene Ökosysteme, die vergleichbar mit dem Wochenmarkt in einem Stadtteil sind, auf dem sich eigentlich stets dieselben Verkäufer und auch Käufer treffen.
Es gibt die lose Sackwerbung, die einfach plump irgendeine Werbung raushaut und so dem Beduinen Sand anbietet und dem hochwassergeplagtem Inselbewohner Beregnungsanlagen.
Und es gibt die offene, zielgerichtete Werbung, die an Suchbegriffe, Cookies und anderen Markern schon sehr genau ausliefern kann.

Die Hälfte meiner Werbeausgaben werfe ich zum Fenster hinaus – wenn ich doch nur wüsste, welche Hälfte…
— Henry Ford —

Was sind RevShare-Programme?
RevShare = Revenue Sharing bedeutet lediglich eine Umsatz- bzw. Gewinnbeteiligung.
RevShare-Systeme bieten also eine Ertragsbeteiligung als Verdienstmöglichkeit. Dazu schaltet der Partner Werbepakete mit eigener oder Fremdwerbung und nach Ablauf einer vom Anbieter vordefinierten Zeit oder vordefinierten prozentualen Reinvestitionshöhe, gilt das Werbepaket als aufgebraucht.
D.h. der Partner bekommt zum Einen eine Werbeplattform und zum Anderen auch noch sein Geld zurück. Letzteres ist allerdings immer eine freiwillige Leistung des Anbieters. Natürlich wäre der Anbieter sehr schnell Geschichte, würde er seine Partner um diese Beteiligung betrügen. Aber diese Systeme bieten unlauteren Anbietern natürlich genügend Möglichkeiten, weshalb RevShare-Systeme auch noch Jahre nach ihrem ersten Erscheinen in der Öffentlichkeit sehr negativ gehandelt werden.

Sie wissen doch, dass John Paul Getty Milliardär wurde – trotz oder gerade wegen der Werbung!

Herzlichst,
Ihr Hansjörg G. Henker